Van Holzen

Anomalie

Sie zählen zu den heißesten Newcomern des Jahres: Van Holzen mischen die deutsche Rockszene mit dreckigen Alternative-Gitarren und bissigen Texten auf – und zeigen sich auf ihrem Debütalbum „Anomalie“ reifer, als man es einer so jungen Band normalerweise zutrauen würde.

Der Titel ihres Debütalbums trifft es schon: Van Holzen sind eine „Anomalie“, eine Ausnahmeerscheinung der hiesigen Rockszene. In dem erstaunlich ausgereiften Sound des Trios aus Ulm treffen Alternative, Stoner- und Indierock aufeinander, die vernebelte Coolness der Queens Of The Stone Age und die massive Wucht von Royal Blood verschmelzen dank der deutschen Texte mit dem Posthardcore- und Indie-Pathos von einheimischen Bands wie Heisskalt und Fjørt – die drei gerade 17-jährigen Florian Kiesling, Jonas Schramm und Daniel Kotitschke haben sich auf der Suche nach ihrem ganz eigenen Sound ausschließlich von Meistern ihres jeweiligen Fachs inspirieren lassen.

Die mächtigen, verzerrten Gitarren und die peitschenden Schlagzeugschüsse lassen dabei kaum erahnen, dass Van Holzen den unbedarften Spaßpunk noch gar nicht so lange hinter sich haben, der oft von Jugendlichen in der Findungsphase in deutschen Proberäumen gespielt wird: Unter dem Namen Rockfish versuchten die Drei sich an englischsprachigem Punk, ein Band-Coaching beim Produzenten Zebo Adam führte sie zu der Erkenntnis, „dass wir etwas ganz anderes ausprobieren wollten“, wie Bassist Schramm im Interview mit dem Musikmagazin VISIONS erzählt. „Wir haben auf alles geschissen und gemacht, was wir wollten“, kommentiert Sänger und Gitarrist Kiesling den daraus hervorgegangenen frischen und druckvollen Sound, der selbst die Augen schwarzseherischer Rock‘n‘Roll-Verteidiger der alten Schule leuchten lässt und der Band einen Vertrag beim Majorlabel Warner Music eingebracht hat – und damit die Aussicht auf eine steile Karriere im Rock.

Überzeugt haben dürfte das Label nicht nur der Sound mit dem besten aus vielen Rockwelten, sondern auch, wie Frontmann Kiesling textet: Mürrisch, teils sogar zynisch und ein bisschen lebensmüde klingen seine Zeilen, dabei aber nie mutlos oder apathisch – Kiesling liefert einen authentischen Einblick in die Weltsicht der Generation Y, die in deutscher Sprache selten so unmittelbar und ungekünstelt wirkte. Schon mit ihrer Debütsingle „Nackt“ stellten Van Holzen 2016 die entlarvende Kraft ihrer Texte vor: „Wir klatschen und du bist nackt“ heißt es darin; weil die drei Greenhorns aus Ulm solche Textfetzen todernst meinen, strahlen diese den gleichen soziopathischen Charme aus, wie man ihn etwa von Die Nerven kennt. Stroboskopartig werfen Van Holzen so Schlaglichter auf gesellschaftliche Probleme, die sich beim Hörer Stück für Stück zu einem Mosaik zusammenfügen.

Am 3. März ist Van Holzens erstes Album „Anomalie“ bei Warner Music erschienen. Die schnellen und harten Gitarren der erste Single „Herr der Welt“ machen unmissverständlich klar, dass die Band die Vergleiche mit Top-Acts des internationalen Heavy Rocks nicht scheut. Den Song gibt es genau wie den Vorabsong „Schüsse“, der auf einem lässig zurückgelehnten, dissonanten Alternative-Groove aufbaut, bereits mitsamt einem Video online zu sehen.

Dass Van Holzen die Energie ihres Sounds auch auf die Bühne bringen können, haben sie in der Vergangenheit bereits als Support von Bands wie Madsen, Biffy Clyro, Turbostaat und Wanda bewiesen. Nach einer kurzen Clubtour zur Albumveröffentlichung wird das Trio nun auch Open Air zu sehen sein. Die Shows bei Festivals wie dem Open Flair oder Rocken am Brocken sind dabei nur das Aufwärmprogramm, bald will die Band live richtig losschlagen – sobald Van Holzen mit der Schule fertig sind und endlich Bio, Sport und Geschi gegen den Stundenplan der School Of Rock eintauschen können.

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