Der Ring/Grüne Hölle Rock - Zieht das Festival nach Gelsenkirchen um?

Laut der Veranstaltergesellschaft DEAG ist die Austragung von Der Ring - Grüne Hölle Rock zwar nicht in Gefahr - offenbar denken die Macher wegen Unstimmigkeiten mit den Betreibern des Nürburgrings aber ernsthaft darüber nach, das Festival nach Gelsenkirchen in die Veltins-Arena auf Schalke zu verlegen.

Der vergangene Freitag sorgte für eine Hiobsbotschaft für die deutsche Festival-Landschaft: Laut eines Artikels der Wirtschaftswoche hatte Peter Schwenkow, der Chef des Berliner Konzertveranstalters Deutsche Entertainment AG (DEAG), von der Betreibergesellschaft des Nürburgring, der Capricorn Nürburgring GmbH (CNG), ein (seiner Ansicht nach inakzeptables) Angebot zur Auflösung des Fünfjahresvertrags für das Der Ring - Grüne Hölle Rock-Open-Air erhalten. Während die CNG befürchtete, wegen erst spät mitgeteilter, angeblich geringer Vorverkäufe sei die Finanzierung der Veranstaltung in Gefahr, sah Schwenkow offenbar mangelndes Entgegenkommen und die fehlende Erfüllung finanzieller Forderungen seitens der CNG. Die Wirtschaftswoche folgerte, dass die Zukunft des Festivals in Gefahr sei.

Laut einer heute veröffentlichten Pressemitteilung der DEAG brauchen sich Musik- und Festivalfans darüber allerdings keine Sorgen zu machen: Zwar seien die DEAG und die CNG, die angeblich in den Besitz eines nicht näher benannten russischen Investors übergegangen sei, immer noch zu keiner Einigung gelangt, es würden aber konkrete Ausweichlocations für das Ende Mai stattfindende Rockfestival gesucht.

So wären die Macher des Open-Airs angeblich mit den Betreibern der Veltins-Arena auf Schalke im Gespräch. Als Pro-Argumente für eine Verlegung führte die DEAG eine "große Affinität für ein Hardrockfestival" im Ruhrpott und die "hervorragende" Infrastruktur und "ideale[n] Bedingungen" der Veltins-Arena an, die zudem durch die Nähe zu einem Zeltplatz als Austragungsort in Frage käme.

Weiterhin seien die Probleme mit dem Grüne Hölle Rock laut der Pressemitteilung ein "absolute[r] Einzelfall" - die Ticketverkäufe für die Ableger Rockavaria in München und Rock In Vienna in Wien liefen angeblich besser als prognostiziert.

Die CNG reagierte in einer eigenen Mitteilung überrascht und wies Vorwürfe der DEAG entschieden zurück. So habe die DEAG "den Vorwurf des Vertragsbruches erhoben, den wir ausdrücklich zurückweisen", wie es in dem Schreiben hieß. Die DEAG habe die von der CNG hinsichtlich der Ticketvorverkäufe erwarteten Zahlen nicht erbracht, die Nennung eines alternativen Spielortes sei ein Ablenkungsmanöver. "Dabei handelt es sich um einen durchsichtigen Versuch der DEAG, von dem eigenen Misserfolg bei der Vermarktung abzulenken. Wir bedauern diese Eskalation und hoffen, vor allem im Interesse der Fans noch zu einer vernünftigen Lösung zu kommen. Dass die DEAG uns öffentlich des Vertragsbruchs bezichtigt, macht die Gespräche aber sicher nicht einfacher."

Zudem teilte die CNG mit, man sei überrascht, dass die DEAG Gespräche mit den Betreibern der Veltins-Arena führe, ohne die CNG darüber informiert zu haben.

Informationen zu Der Ring - Grüne Hölle Rock gibt es auch auf der offiziellen Webseite des Festivals.

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