Glastonbury - Veranstalter reagieren auf Ausbeutungs-Vorwürfe

Nach Ende des Glastonbury Festivals am 25. Juni hatten die Veranstalter hunderte Gastarbeiter mit umstrittenen „Null-Stunden-Verträgen“ eingestellt, um das Gelände zu säubern. Das Vorgehen zog zahlreiche kritische Stimmen nach sich; jetzt reagierten die Organisatoren mit einem offiziellen Statement.

Um das Chaos aufzuräumen, das nach einem Festival der Größenordnung des Glastonbury herrscht, werden jedes Jahr rund 700 Zeitarbeiter aus ganz Europa für mehrere Tage beschäftigt. Die britische Internet-Zeitung „The Independent“ berichtete jedoch nach der diesjährigen Ausgabe des Festivals von Müllsammlern, die nach zwei Tagen gefeuert wurden, obwohl sie zwei Wochen bezahlte Arbeit erwartet hatten und dann ohne Geld in der ländlichen Umgebung strandeten. Auch Jeremy Corbyn, der Kopf der sozialdemokratischen Labour-Partei, hatte den den Einsatz dieser Verträge bei Arbeitern auf dem Glastonbury verurteilt, nachdem er dort auf der "Pyramid Stage" eine umjubelte Rede hielt.

Die Besonderheit diesen Null-Stunden-Verträgen, einer besonderen Form der Zeitarbeit, ist die Möglichkeit der Arbeitgeber, die Dienstleistenden nur dann zu bezahlen, wenn ihre Hilfe gebraucht wird. Da es sich laut den Veranstaltern des Glastonbury dieses Jahr um eine außergewöhnlich trockene Ausgabe des Festivals handelte, seien die Aufräumarbeiten nach zwei Tagen abgeschlossen gewesen. Danach seien keine Arbeiter mehr benötigt worden.

In dem Statement räumten die Veranstalter außerdem ein, dass mit den Abfallsammlern Zeitverträge geschlossen, ihnen aber auch einige Zusatzleistungen angeboten wurden. So hätten die Arbeiter kostenlose Mahlzeiten und Zugang zu Vor-Ort-Einrichtungen erhalten und seien ordnungsgemäß bezahlt worden. Denjenigen, die nach der frühzeitigen Entlassung das Gelände nicht verlassen konnten, seien weitere Mahlzeiten und Reisen in nahe gelegene Städte zur Verfügung gestellt worden. Das Statement in voller Länge findet ihr auf der offiziellen Festival-Webseite.

Dieses Jahr standen vom 21. bis 25. Juni unter anderem die Foo Fighters, Radiohead, Biffy Clyro, The XX, Royal Blood und Lorde auf der Bühne.