Sziget - Neue Bestätigungen

Heute hat das Sziget mehr als zwölf neue Bands bestätigt. Da das Festival aber mehr kann als nur Konzerte, haben wir den CEO Tamás Kádár zur einmaligen Location, den vielen Partnerländern und drei Dingen, die man in Budapest unbedingt machen sollte, ausgefragt.

Wer auf das Sziget in Budapest fährt, besucht nicht nur ein Festival. Mit seinen zahlreichen Attraktionen, Essensständen, Märkten und natürlich auch Konzerten kommt es einem eher so vor, als hätte man alles, was die Welt an Kultur zu bieten hat, auf einem Fleck vereint.

Damit das musikalisch auch so bleibt, bestätigen die Veranstalter jetzt zahlreiche neue Bands aus allen musikalischen Genres. So wird die Britrock-Band Franz Ferdinand ebenso das Festival bespielen wie auch The Gaslight Anthem, das Drum'n'Bass-Duo Camo & Krooked oder der HipHop- und Reggae-Künstler Timbuktu. Dass das Sziget aber mehr zu bieten hat als nur Musik, das hat uns der CEO des Festivals, Tamás Kádár, in einem Interview verraten.

Festivalplaner: Das Sziget findet auf einer Insel statt. Ist das nicht ein logistischer Alptraum? Tamás Kádár: Natürlich ist es kompliziert, aber nicht weil es auf einer Insel ist, sondern weil die Insel selbst bei den Massen an Besuchern zu einer eigenen kleinen Stadt wird. Dadurch, dass das Sziget mitten in Budapest stattfindet und die Insel gut erreichbar ist, ist die Logistik eigentlich kein Problem.

Da du ja schon länger in der Materie bist: was macht das Sziget sonst noch aus? Das Erste, was mir einfällt, ist die Einmaligkeit. Das Sziget kann man nicht mit anderen Festivals vergleichen. Natürlich gibt es auch viele gute Konzerte, aber uns geht es um mehr als nur Musik. Wenn du die Festivalinsel über die große Brücke betrittst, ist das so, als wärst du in einer anderen Welt. Es ist einfach ein besonderes Gefühl.Wie Urlaub mit tollen Bands auf einer Insel mitten in Budapest.

Wenn es schon so viel nebenbei zu erleben gibt, ist die musikalische Abwechslung dann überhaupt noch wichtig? Klar. Beim Sziget gibt es eigentlich alles an Genres, klassische Musik, Jazz, Reggae, Rock. Wir haben in einer Woche ungefähr 600 Konzerte auf fünf großen und vielen kleineren Bühnen. Da ist es ganz normal, dass da eine große Mischung zusammenkommt.

Das Sziget ist wohl weltweit das einzige Festival mit so vielen Partnerländern, die eigene Internetpräsenzen unterhalten. Was hat euch zu diesen Partnerschaften bewogen? Größtenteils der Fakt, dass etwa 50 Prozent unserer Besucher aus dem Ausland kommen, worauf wir auch stolz sind. So international ist in Europa wohl kein anderes Festival. Da ist es nur logisch, dass wir mit verschiedenen Städten und Ländern kooperieren, damit die Besucher, die nicht aus Ungarn kommen, auch immer auf dem neuesten Stand bleiben.

Du hast das Sziget gerade als internationales Festival bezeichnet. Siehst du trotzdem die Chance, den Besuchern die Kultur Ungarns näherzubringen? Ich denke schon. Das Sziget liegt ja mitten in Budapest. So können sich die Besucher auch die Stadt ansehen, und wir unterstützen sie auch dabei, beispielsweise mit dem City Pass, mit dem die öffentlichen Verkehrsmittel gratis genutzt werden können. Natürlich versuchen wir auch auf dem Festival, beispielsweise im Hungaricum Village, ungarische Kultur zu verbreiten, aber 90 Prozent der Insel ist schon international.

Beschweren sich die Anwohner nicht bei so viel Trubel? Es gab da ja mal diese Reihe an Klagen und Anzeigen durch den damaligen Bürgermeister des dritten Bezirks, richtig? [lacht] Ja, das stimmt. Früher war das etwas schwieriger, es hat lange gedauert, bis die Anwohner der Nachbarbezirke sich daran gewöhnt haben. Wir haben aber auch viel dafür getan, die Lautstärke zu reduzieren. Alle offenen Bühnen schließen um 23 Uhr, die Party geht dann in den Zelten weiter.

Die Lautstärke ist natürlich eine Sache, aber was ist mit dem ökologischen Aspekt? Viele Menschen machen ja meistens auch viel Müll. Wir sind eigentlich ziemlich grün. Die Insel an sich ist normalerweise ein großer Park, diesen Zustand müssen wir nach dem Festival auch wieder herstellen. Meistens kriegen wir das sogar fast noch besser hin als es vorher war. [lacht] Wir tun zusätzlich noch viel dafür, dass die Müllentsorgung besser läuft als sonst in Budapest.

Gib uns doch zum Abschluss bitte noch drei Tipps für Festivalbesucher, die in der Woche auch mal von der Insel runter und sich Budapest anschauen wollen. Was muss man gesehen haben? Auf jeden Fall sollte man mit dem Boot die Donau befahren und sich Budapest vom Wasser aus ansehen. Dann empfehle ich jedem Besucher, einmal einen der Ruinenpubs zu besuchen, die sich im ehemaligen Ghetto der Stadt befinden. So etwas gibt es meines Wissens nach nirgendwo in Europa. Zu guter Letzt darf eigentlich ein Ausflug zum Burgpalast auf dem Burgberg nicht fehlen. Von dort oben hat man so eine grandiose Aussicht, die darf man sich nicht entgehen lassen.

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