Knappe
Knappe
2012 taucht Singer/Songwriter Alexander Knappe auf der Bildfläche der deutschen Pop-Musiklandschaft auf. Zu diesem Zeitpunkt hat der damals 27-Jährige schon so einige einschneidende Erlebnisse hinter sich. Was er über die Jahre daraus gelernt hat, davon singt er auch auf seinem neuen Album.
"Man schreibt doch im Grunde nur über das, was man nicht hat. Wenn man völlig glücklich und zufrieden wäre, müsste man keine Songs machen." Dass Alexander Knappe weiß, wovon er spricht, wird schon klar, wenn man den Blick über die Songtitel seiner mittlerweile drei Alben schweifen lässt. Nicht zuletzt der Titel seines Albums "Ohne Chaos keine Lieder" von 2018 fasst den Grundsatz des Musikers perfekt zusammen – welche Lebensweisheiten in seinen Songtexten stecken, kann man sich somit schon vorstellen, ohne mit seiner Musik bisher vertraut zu sein.
Es gibt aber einen guten Anlass, diese Tatsache schnellstens zu ändern, denn am 13. August erscheint sein neues Album. Es trägt den schlichten Titel "Knappe", aber es wäre wohl keines seiner Alben, wenn es nicht auch emotional besonders tiefgründig wäre. "Die 14 Songs sind 14 Screenshots. Jeder Song ist ein Foto, eine Momentaufnahme aus meinem Leben", erklärt der Sänger die Idee hinter der neuen Platte. Dabei hat er sich im Songwriting-Prozess zum einen von aktuellen Lebensereignissen inspirieren lassen – darunter eines, das wir seit dem letzten Jahr alle gemeinsam durchstehen müssen –, aber auch von besonders persönlichen und prägenden Erfahrungen, die ihn schon mehrere Jahre lang beschäftigen.
Grundsätzlich lautet die Devise in seinen Texten: Nichts bleibt von Veränderung verschont. Auch nicht der Sound von Knappe: "Ich habe viel verändert und mich nahezu von meinem gesamten musikalischen Umfeld getrennt. Ich will neue Wege gehen und endlich Neues wagen." Viele der neuen Songs spiegeln das alleine in ihrem üppigen Hymnencharakter wider. Sie geben zeitweise auch den ernsteren Textpassagen einen hoffnungsvollen Charakter. "Was ich selbst in Krisen gelernt habe, ist: Man braucht positive 'Vibes'. Der Mensch braucht Hoffnung."
Dabei bezieht er sich auch auf den Song "Tschau", eine besonders optimistische Hymne der Platte. Mit der Textzeile "Denn ab jetzt wird alles anders/ Es ist nichts mehr, wie es war" besingt er die Absicht, die Vergangenheit und die "guten alten Zeiten" hinter sich zu lassen, um in eine unbekannte Zukunft aufzubrechen, die voller Chancen stecken könnte – raus aus der Komfortzone. Das ist zumindest die tiefere Bedeutungsebene. So wie im Musikvideo zum Song, in dem Knappe bei Sonnenschein genüsslich ins Meer springt, sich vom Alltag verabschiedet und vom Fernweh leiten lässt. Natürlich besonders inspiriert von der immer noch andauernden Pandemie, in der Musik eine der besten Möglichkeiten darstellt, um dem täglichen Stress zumindest kurzzeitig zu entkommen. Vor allem mithilfe eines lebhaften Songs wie diesem mit seinen Synth-Trompeten und dynamisch vorantreibenden Beats.
Der Beat wird zumindest auf dem Song "Alles geht vorbei" wieder etwas ruhiger. Darin blickt der heute 36-Jährige auf ein besonders einschneidendes Lebensereignis zurück. So wie seine Musiker-Kollegen Tim Bendzko und Rapper Marteria hat Knappe nicht nur ein Talent für die Musik, sondern hätte darüber hinaus auch noch das Zeug zum Profifußballer gehabt. Marteria lernt er dabei auf der Sportschule in Berlin kennen. Doch ein Kreuzbandriss macht ihm einen Strich durch die Rechnung und führt ihn beruflich, wie wir wissen, in eine ganz andere Richtung. "Der Song ist sehr positiv. Ich habe in meinem Leben gelernt, die Situationen so zu nehmen, wie sie kommen. Am Ende geht alles vorbei, im Guten wie im Schlechten", beschreibt er.
Manchmal braucht es eben Umwege, um zum Ziel zu kommen. Denn nach mehreren Versuchen über die Jahre hat der Singer/Songwriter es auf dem neuen Album mit der Ballade "Mama" nun endlich geschafft eine weitere und besonders prägende Erfahrung in seinem Leben musikalisch festzuhalten. Begleitet von sanften Klavierakkorden und Streichern erzählt er darin vom schwierigen Verhältnis zu seiner Mutter. "Ich hatte eine familiär sehr bewegte Vergangenheit, schlage mich seit ich 13 bin eigentlich selbst durchs Leben. Mit dem Song möchte ich meiner Mama aber die Hand reichen", erklärt er.
Knappe hat also ebenso ein Händchen für melancholische Balladen wie für die großen Hymnen, zeitweise erweitert durch sonnige Synthie-Sounds und groovenden Bass, nicht weit entfernt von internationalen Hitmakern wie The Weeknd oder Dua Lipa. Alles in allem gelingt es ihm auch auf seinen neuen Songs, die Irrwege und negativen Erfahrungen seines Lebens zu reflektieren und darin vor allem Motivation für die Zukunft zu finden.
Das neue Album "Knappe" erscheint am 13. August via Sony Music. Auf Tour könnt ihr Knappe 2022 hier erleben:
07.02. Frankfurt | 08.02. Hamburg | 09.02. Bremen | 10.02. Hannover | 12.02. Köln | 13.02. Bochum | 14.02. Stuttgart | 15.02. München | 17.02. Leipzig | 18.02. Erfurt | 19.02. Rostock | 20.02. Magdeburg | 22.02. Cottbus | 23.02. Berlin
Fotocredit: Marcel Brell
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