Rickerl: Musik is höchstens a Hobby
Rickerl ist das liebevolle Porträt eines Selbstsaboteurs und der Wiener Wirtshäuser. Zugleich taucht der Film ein in die Seele des Austropop. Dessen derzeit bekanntester Ku?nstler ist Voodoo Ju?rgens, der als Erich „Rickerl“ Bohacek sein Debu?t in einer Hauptrolle gibt. Ju?rgens spielt Rickerl als liebenswu?rdigen Lebensku?nstler, fu?r den nirgendwo Platz ist und der nur auf der Bu?hne so etwas wie Glu?ck erfährt. Wenn er nicht singt, schlägt er sich mit Gelegenheitsjobs durch, arbeitet als Totengräber und im Sexshop oder singt auf Hochzeiten ausgelutschte Songs wie Fu?rstenfeld. Sein eigentliches Habitat sind die Bu?hnen der ranzigen Wiener Wirtshäuser, in denen er aufgewachsen ist. Sein Ziel: eine Karriere als Sänger. Seine Lieder, die fast alle aus der Feder von Ju?rgens stammen, ru?hren die Menschen, vor denen er sie fu?r ein paar Euro singt. Beim Versuch, ein Album einzuspielen, u?berkommt ihn jedoch die Angst vor der eigenen Courage. Nebenbei will er seinem Sohn Dominik ein guter Vater sein. Rickerl ist ein klassischer Antiheld und die Szene, in der er sich bewegt, eine aussterbende. Einer der Marker dafu?r ist das Rauchen. Ob beim Arbeitsamt, beim Wu?rschtlbraten oder im Kino – immer und u?berall wird geraucht. Auch die meisten Leute, mit denen sich Rickerl im Wirtshaus den Tisch teilt, sind dem Tod deutlich näher als er selbst, mit ihnen teilt er vor allem die Perspektivlosigkeit. Außerdem ist der Film eine Liebeserklärung an den wie so viele Dialekte vom Aussterben bedrohten Wiener Schmäh.
Rickerl: Musik is höchstens a Hobby
Pandora