Forspoken

FORSPOKEN löste im Vorfeld einen kleinen Eklat in der Gaming-Presse aus. Der war allerdings unbegründet, wie sich bei diesem Testlauf herausstellt. Ohne ein paar Stolperer kommt das Spiel allerdings auch nicht aus.

Im Vorfeld der Veröffentlichung von Forspoken gab es in der Gaming-Branche einige verärgerte Stimmen darüber, keine Preview-Version für einen Test erhalten zu haben. Man vermutete verschleiernde Absichten seitens des Publishers Square Enix, der damit schlechten Kritiken für diesen aktuell Playstation-exklusiven Titel habe vorgreifen wollen. Zudem wurde ein paar Wochen später mit dem Harry-Potter-ohne-Harry-Potter-Rollenspiel Hogwarts Legacy ein Konkurrent angekündigt, der mit einem übermächtigen Franchise-Überbau punkten kann. So ist es vielleicht ungerecht, diese beiden Spiele gegenüberzustellen, aber was die Stärken des einen sind, deckt die Schwächen des anderen auf. Die Geschichte von Forspoken beginnt als Tutorial im New Yorker Stadtteil Hell’s Kitchen, wo man in die virtuelle Haut der 21-jährigen Alfre „Frey“ Holland schlüpft, einer Waise, die mit dem irdischen Jugendstrafrecht in Konflikt gerät. Allerdings findet Frey einen magischen Armreif, es tut sich ein Dimensionstor auf und unversehens findet sie sich im Königreich von Athia wieder. Kein normaler Tag also. Was tun? Das Einmaleins von Open-World-Action-Adventures befolgen: Die Welt erkunden und sich zurechtfinden, sich an der Hauptstory entlanghangeln, um der unbekannten Bedrohung, die Mensch und Tier durchdrehen lässt, hinterher zu spüren und natürlich den Charakter mit neuen Fähigkeiten versehen und hochleveln. Nüchtern betrachtet sind die Abenteuer in Hogwarts Legacy nicht großartig anders aufgebaut, können aber atmosphärisch dank J.K. Rowlings popkultureller Vorarbeit mehr punkten. Dafür hat Forspoken grandiose optische Momente, die der PS5-Hardware einiges abverlangen, die Kämpfe sind stellenweise so atemlos inszeniert, dass sie in ihren besten Momenten an Devil May Cry oder Bayonetta erinnern. Aber nach dem Eye-Candy kommt die Ernüchterung in Form der erzählten Geschichte, die sich zum Teil in überlangen Cut-Scenes abspielt, während der man zum Zuhören verdammt ist. Was bleibt also nach rund 25 Stunden in fernen Fantasy-Ländern? Viel Kurzweil, ein wenig genervtes Schulterzucken und vielleicht der Wunsch nach einem zweiten Teil, für den sich die Entwickler der aktuellen Kritik annehmen. Oder aber man hat schon längst den Zauberstab in der Hand und Forspoken vergessen.

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Forspoken

Forspoken

Luminous Productions
Ab sofort erhältlich