Das Beste an Festivals ist …
Matt Kelly: … Newcomer:innen live zu sehen und so neue Bands zu “entdecken”, die man vorher noch nicht kannte. Es ist manchmal schön, Bands anzuschauen, denen man sonst keine Chance geben werden und dann positiv von ihrer Performance überrascht zu werden.
Wie verbringst du die Zeit bis zu eurem Auftritt?
Damit, über das Gelände zu schlendern, vielleicht sogar bis in die nächstgelegene Stadt. Ein paar Stunden vor unserem Set gehen wir dann über die Setlist und wärmen uns auf – ganz schön langweilig, aber wir versuchen so konzentriert wie möglich an die Sache heranzugehen und den bestmöglichen Gig zu spielen.
Was ist deine liebste Festivalerinnerung?
Wir haben 27 Jahre voller Festivalfahrungen, das ist eine schwierige Frage. Ich bin froh, dass Leute nach all dieser Zeit immer noch zu unseren Shows kommen. Es ist eine Ehre und ein Privileg. Ich glaube, dass der Moment als Paul Stanley von KISS unser Set vor ein paar Jahren angeschaut hat, sehr gut war. Wir haben die anderen Jungs vor ihrem eigenen Set im Backstage getroffen und sie wirkten sehr bodenständig und normal. Ich wusste nicht, was ich zu erwarten hatte, aber alle vier wirkten sehr sympathisch und aufrichtig. Das war eine positive Überraschung.
Was ist das Schlimmste, das du jemals im Catering bekommen hast?
Die meisten Festivalorganisator:innen geben ihr Bestes, um nährreiche Sachen anzubieten, deswegen will ich auch niemanden direkt angreifen. Aber einmal haben wir etwas vorgesetzt bekommen, das stark aussah wie menschliche Ausscheidungen mit Sojabohnensprossen. Und es schmeckte auch nicht viel besser.
Lieber Konzert- oder Festivalbackstage?
Auch wenn ich lieber Konzerte spiele, sind die Backstagebereiche bei Festivals meist viel schöner und kreativer eingerichtet. Außerdem gibt es häufig kleine Hütten und ein eigenes „Backstage-Dorf“, also ist eine Indoor- und Outdoor-Atmosphäre gleichzeitig und die Bands sind nicht komplett voneinander isoliert. Dadurch entstehen schöne Konversationen und man kann spätabends gut Leute beobachten.
Was ist das peinlichste, das dir je auf der Bühne passiert ist?
Vermutlich meine Drumsticks zu verlieren, wenn ich weiß, dass die Kamera mich gerade filmt. Das passiert mir bei den meisten Auftritten, deswegen bin ich meist ein nervliches Wrack während der Show.
Welche Band willst du diesen Sommer sehen?
Ich kann nicht nur eine auswählen. Ich entscheide mich für Uriah Heep, Queens Of The Stone Age, Toto, PJ Harvey, The Streets und vielleicht Kreator.
Was ist die beste Performance, die du je auf einem Festival gesehen hast?
The Nomads beim Hustfred Festival in Schweden 2001. Wayne Kramer hat sie bei „Kick Out The Jams“ unterstützt. Sie haben die ganze Zeit mit so einer Energie gespielt, dass ich dachte, sie müssten explodieren. Und die Menge ist komplett ausgerastet.
Foto: Dave Stauble