Im Vorfeld gab es einige Zweifel am Erfolg der diesjährigen Juicy Beats-Ausgabe: Zum einen nach dem vorzeitigen Abbruch im vergangenen Jahr, zum anderen in Betracht der derzeitigen Sicherheitslage, sowie den bisherigen wetterbedingten Absagen von großen Festivals in dieser Saison. Spätestens nach dem vergangenen Wochenende ist allerdings klar: Alles kein Problem, das fruchtig-bunte Festival im Dortmunder Westfalenpark präsentierte sich so stark wie nie.
Das geht schon am Freitag los, der entspannt den Anfang macht: auf dem noch nicht komplett zugänglichen Festivalgelände gibt es viel zu sehen – und vor allem zu hören. Deichkind verwandeln das Festival abends zu einer einzigen wilden Neon-Party, die nach wie vor seinesgleichen sucht. Aber auch abseits der Mainstage sorgen lokale Bands und Künstler, sowie zahlreiche DJ-Sets jeglicher elektronischen Couleur für die typisch bunte Vielfalt des Juicy Beats.
Am Samstag dann die Steigerung: Auf über 20 Stages spielen mehr als 140 Acts für über 32.000 Besucher bei angenehmen 22 Grad und größtenteils Sonnenschein: Seien es Irie Révoltés mit Reggae, Feine Sahne Fischfilet mit der stets präsenten “Refugees Welcome”-Fahne vor der Bühne, den rauhen Annenmaykantereit oder Wanda aus Österreich, die ein wenig “Amore” verteilten: Das Programm tastet alle Ecken der angesagten Pop-Musik ab. Abseits der Live-Shows werden wieder zahlreiche Füße bei den Partys und DJs wundgetanzt – nicht nur bei Mainstage-Headliner Fritz Kalkbrenner, sondern auch bei all den anderen Stages, zwischen denen man sich dank des durchdachten “Fruchtleitsystems” auch im großen Park nicht verläuft. Nach den Konzerten kann man dann entweder auf dem Gelände bis zum Morgengrauen weiterfeiern, oder man fährt dank des Kombitickets und den Sonderzügen in die Nacht hinaus und sucht sich eine der zahlreichen Aftershow-Partys im Ruhrgebiet.
Damit erholt sich das Juicy Beats nicht nur vom schwierigen Vorjahr: Es kam stärker zurück und macht jetzt schon Lust auf die nächste entspannte und unkomplizierte Ausgabe im Herzen Dortmunds.