Studie Nachhaltigkeit auf Festivals

Eine Studie der IST-Hochschule zeigt: Festivalgästen ist das Thema Nachhaltigkeit größtenteils egal.

Studie - Nachhaltigkeit auf Festivals

Insgesamt 3500 Festivalbesucher:innen wurden für die Studie der IST-Hochschule befragt, das ernüchternde Ergebnis: Nur 9,6 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Nachhaltigkeit auf Festivals wichtig sei. Die scheinbare Gleichgültigkeit gegenüber diesem Thema zieht sich durch jegliche Geschlechts- und Altersgruppen und soziale Schichten. Die Ergebnisse stehen damit im direkten Kontrast zum wachsenden Bewusstsein für Umweltschutz in der Gesellschaft.

„Festivals dienen dem Eskapismus, also der Alltagsflucht. Und sie führen als liminale Räume, in denen alltägliche Normen und Verantwortungen aufgehoben sind, oft dazu, dass Nachhaltigkeitsthemen als störend empfunden werden“, so Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer, Leiter der Studie. Weiter sagt er: “Oder weniger akademisch gesagt: Die Leute wollen einfach eskalieren und dabei Alltagssorgen wie den Klimawandel einfach mal hinter sich lassen.“

Bauer sieht entsprechend die Pflicht in den Händen der Festivalveranstalter:innen, die nun dazu angehalten werden, neue Strategien zu finden, um ihre Festivals nachhaltiger zu gestalten. Bauer empfiehlt: “Ein innovativer Ansatz kann das so genannte Nudging sein.” Zum so genannten Nudging gehören Strategien, die die Erfahrung der Festivalbesucher:innen nicht einschränkt, ihnen stattdessen jedoch Möglichkeiten bietet, ihr Verhalten in die richtige Richtung zu lenken: “Vereinfacht gesagt fordert ein Basketballkorb über einem Mülleimer die Menschen spielerisch auf, ihren Abfall richtig zu entsorgen”, so Bauer.

Foto: IST-Hochschule